Eisenbahnsicherungsdienst Traun

EISENBAHNSICHERUNGSDIENST

(Jungbauer-Chronik. Seite 383/384)

Zum Schutze des ungehinderten Eisenbahnverkehrs ward auch in Traun ein eigener Sicherungsdienst eingerichtet. Am 1. August 1914 bezogen 1 Unteroffizier und 6 Mann des k.u.k. Inf. Rgt. Nro. 14 aus Linz die Eisenbahnbrückenwache in Traun, wurden aber schon am 4. August von der Landsturm Eisenbahnsicherungsabteilung abgelöst, die um 6 Uhr abends den Dienst antrat. Die 246 Mann starke Abteilung stand unter dem Kommando des Oblt. Ferdinand Zeilmayr, Magistratsbeamter aus Linz. Zugeteilte Offiziere waren Oblt. Falkensamer aus Wels, Lt. Wilzek, Oberbaukommissär der Wildbach- verbauung in Ebensee, Lt. Bräu und Fähnrich Rüppl. Am 11. August 1914 wurde die Abteilung durch den Lt. Karl Lenz verstärkt, der jedoch schon am 21. August zum Landsturmkadre in Linz einberufen wurde. Am 25. August 1914 übernahm der allseits beliebte Oblt. Falkensamer das Kommando und führte es bis 13. Oktober 1914. An diesem Tage wurden 99 Mann der Eisenbahnsicherungsabteilung einem Marschbataillon eingeteilt das nach Trient abging, wohin am 16. Oktober 1914 auch Oblt. Falkensamer folgte. Das Kommando der Abteilung übernahm nun Oblt. Gottlieb Sebesta, Baron Herring´scher Forstverwalter in Grünau, der bisher das Kommando in Klaus geführt hatte. Infolge fortwährender Abberufungen war die Abteilung auf 35 Mann zusammengeschmolzen. Am 21. Mai 1915 wurde sie durch 50 Rekonvaleszenten aus dem Reservespital in Enns und am 23. Mai durch 49 freiwillige Schützen aus Linz verstärkt. Anfangs Juni 1915 betrug der Stand der Eisenbahnsicherungsabteilung in Traun 87 Mann. Am 22. Mai 1915 standen die Infanteristen Rudolf Resseldorfer 1882 geboren und nach Tragwein zuständig, und Gustav Wiesner, 1894 geboren und nach Benzdorf, Bezirk Hohenelbe in Böhmen zuständig, an der Eisenbahnbrücke auf Wache. Wiesner legte das Gewehr (System Werndl) im Scherze auf Kesseldorfer an, der Schuss ging durch unvorsichtiges Hantieren los und die Kugel drang Kesseldorfer in den Unterleib. Den Schwerverletzten brachte man in die Pflegestätte vom Roten Kreuz in Traun, wo er kurze Zeit darauf verschied. Kesseldorfer war verheiratet, seine Familie wohnte in Schwertberg. Beide Soldaten waren bis vor Kurzem im Felde gestanden, zuletzt in der Pflegestätte Enns gewesen und als Rekonvaleszenten zu leichten Diensten nach Traun gekommen. Vom Juni 1915 an war in der Brückenwache ein fortwährender Wechsel von freiwilligen Schützen, Rekonvaleszenten und Landesschützen, die von St. Florian und Linz eingerückt und nach Linz und Enns abgegangen waren und von Veteranen, die Mitte Mai 1916 die Mehrheit der 65 Mann zählenden  Brückenwache ausmachten. Oblt. Sebesta, der um diese Zeit die Zauner- Villa in Traun  um 26.-28.000 K gekauft hatte, kam nach Linz, die Veteranen wurden in die Heimat entlassen und am 20. Mai 1916 verblieben nur 2 Unteroffiziere mit 14 Mann. Die früheren Patrouillen der Brückenwache auf der Bahnstrecke nach Neuhofen und Linz hörten auf. Das Kommando führte ein aktiver Hauptmann, der seinen Sitz in Klaus hatte. Am 11. September 1916 wurde der Eisenbahnsicherungsdienst bis Selztal eingestellt und die Mannschaft nach Waldegg – Linz einberufen. Der Obmann des Ortsschulrates Traun, Maurermeister Maximilian Roithner, der diesem Sicherungsdienste zugeteilt war, kam in das Kriegsgefangenenlager Kleinmünchen zur Zementbauabteilung des Werkstättenbetriebes der k.u.k. Militärbauleitung Linz.